Radonbelastung in Ihrer Immobilie

Immobilien und Radonbelastung

Die gesetzlich vorgegebene Verpflichtung der Übergabe eines Energieausweises an den Mieter oder Käufer einer Immobilie ist mittlerweile allgemeiner Wissensstand.
Auch die Nachfrage der Interessenten nach möglichen Belastungen durch diverse Schadstoffe in der Raumluft sind immer häufiger Gesprächsgegenstand einer Miet- oder Kaufabsicht.
Mit vermehrter Aufklärung über die mögliche Gesundheitsgefahr einer, durch hohe Radonkonzentrationen belasteten Immobilie wird sich der Fragekatalog sicher bald um diesen Bewertungspunkt erweitern.

Es handelt sich bei Radon um ein farb-, geruchs- und geschmackloses Edelgas natürlichen Ursprungs. Dieses Gas ist ein Zerfallsprodukt des in Böden und Gesteinen vorkommenden Schwermetalls Uran.
Aus dem Untergrund kann Radon relativ leicht entweichen und sich über die Bodenluft, oder in Wasser gelöst, ausbreiten. Hierbei kann es auch in die Raumluft von Gebäuden gelangen.
Von allen natürlichen Strahlungsquellen, denen der Mensch ausgesetzt ist, hat Radon den höchsten Anteil und ist insoweit nichts Besonderes, solange es die üblichen, unvermeidbaren Werte nicht überschreitet.

Warum nun verdient Radon unsere Aufmerksamkeit?

Weil es eine Gefahr für die Gesundheit sein kann. Beim Atmen wird das Gas aufgenommen, freie Zerfallsprodukte und Aerosole mit den anhaftenden Radon-Zerfallsprodukten in der Lunge abgelagert.
Von dort senden sie ionisierende Strahlung aus, die das unmittelbar umgebende Lungengewebe schädigen und letztlich Lungenkrebs auslösen kann.

Die durchschnittliche Radonkonzentration beträgt in Deutschland in Innenräumen etwa 50 Becquerel pro Kubikmeter Luft. Die Messwerte reichen von einigen wenigen bis zu mehreren tausenden Becquerel pro Kubikmeter. Die Höhe der Konzentration hängt von vielen Faktoren ab:
Neben der Zusammensetzung von Boden und Gestein spielt vor allem die Durchlässigkeit des Untergrunds eine wichtige Rolle, Entscheidend auch die Durchlässigkeit des Gebäudes mit seinen erdberührenden Bauteilen gegenüber Radon. Spalten und Risse sowie die Durchdringungen von Ver- und Entsorgungsleitungen sind Zugangswege für das Radongas. Auch bei kleinen undichten Stellen im Fundament kann Radon durch einen im Gebäude entstehenden Unterdruck angesaugt werden.

Zudem spielt der Austausch der Raumluft durch Außenluft eine wesentliche Rolle bei der Radonkonzentration. Wird der Luftwechsel verringert, beispielsweise durch ungenügendes Lüften, oder auch durch den Einbau dicht schließender Fenster und Türen, kann die Raumluftkonzentration von Radon erheblich ansteigen, wenn vorhandene Radonzutrittswege nicht abgedichtet werden.
Die Vorgabe der Energieeinsparverordnung (EnEV) kann in diesem Zusammenhang mit der Forderung nach dichter Bauweise zu einem verringerten Luftwechsel und damit zu einer Erhöhung der Raumluftkonzentration (auch anderer Luftschadstoffe) führen. Aufschluss über eine mögliche Belastung gibt einzig und allein eine Messung der Radonkonzentrationen in den Räumen des Gebäudes.

Radonmesswerte

Da es in Deutschland und in der Europäischen Union bislang noch keine verbindlichen Grenzwerte gibt, wird in Fachkreisen abhängig von den Messwerten folgendes empfohlen:
Über 1000 Bq/m3 sind Sofortmaßnahmen angeraten; das bedeutet in Wohnräumen und solchen für einen ständigen Aufenthalt eine umfangreiche Radonsanierung. Über 400 Bq/m3 gegebenenfalls Sofortmaßnahmen in einfacher Form (z.B. Erhöhung der Luftwechselrate); Planung und Durchführung von Radonschutzmaßnahmen angeraten. Über 100 Bq/m3 Planung und Durchführung von Radonschutzmaßnahmen empfohlen. Unter 100 Bq/m3 sind keine Maßnahmen erforderlich.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website Ihres Radonberaters für den Grossraum München unter www.radonberater.de